West-östlicher Divan Welten & Kulturen Russland Westen Ann-Kristin Iwersen

Auf dem west-östlichen Divan

Wir leben in einer Welt, in der – so meine ich aus Beobachtung mit einiger Sicherheit ableiten zu können – sich der Umfang des Weltwissens eines Menschen beinahe notwendig umgekehrt proportional zu seinem Bedürfnis verhält, andere Menschen zu belehren. Daher sage ich, bevor sich ein geneigter Leser bemüßigt fühlt, darauf aufmerksam zu machen: Mit ist wohl klar, dass der „west-östlichen Divan“ von Goethe, auf den hier natürlich angespielt wird, keiner ist, auf dem man sitzen könnte. Und auch möchte ich das „west-östlich“ nicht so eng begriffen wissen, wie es die Anspielung auf Goethe vermuten lassen könnte.

In dieser Kolumne geht es um Erlebnisse in Russland, in Nordamerika, die Entwicklungen in Deutschland und den kulturellen Clash, den wir gerade erleben – aus meiner ganz subjektiven Warte. Vor allem ist es die lange Geschichte meines Wegs nach Russland und meiner Erfahrungen dort, auch vor der Folie des weltpolitischen Geschehens und der Verachtung, die das Land derzeit erfährt, der ich hier meine ganz persönlichen Erfahrungen entgegenstellen möchte.

Wenn der Westwind weht, geht es ostwärts

Wenn der Westwind weht, geht es ostwärts